Leben und reisen ohne eine (Kranken-) Versicherung ist nichts für jemanden, der leicht nervös wird, und – ernsthaft – die meisten digitalen Nomaden sollten sich um dieses Thema kümmern, bevor sie den Komfort ihrer Heimat und die Nähe ihres Krankenhauses in der Nachbarschaft verlassen.
Doch was sind deine Optionen für eine internationale Krankenversicherung und was sind einige Themen, die du im Hinterkopf haben solltest, bevor du deine Reisen um die Welt beginnst?
Generell gibt es zwei Hauptansätze, wie du deine Krankenversicherung weiter aufrecht erhalten kannst. Welcher besser funktioniert hängt von deinem persönlichen (Steuer-)Wohnsitz und deinen Reisegewohnheiten ab.
Bei der ersten Lösung, wirst du deinen aktuellen (Steuer-)Wohnsitz beibehalten, entweder im Land deiner Staatsbürgerschaft oder einem Land in das du planst auszuwandern.
Hierbei meldest du dich in einem lokalen Krankenversicherungsprogramm in diesem Land an (sei es in einer staatlichen Pflichtversicherung oder einem privaten Versicherungsvertrag) und schließt zusätzlich eine Auslandsreiseversicherung ab, die Notfallbehandlungen und ggf. eine Rückholung ins Heimatland absichert.
Wenn du das Land, in dem du einen Wohnsitz hast, nicht sehr oft besuchst, wirst du vermutlich am Ende einen ziemlich großen Betrag für das lokal Krankenversicherungsprogramm bezahlen, und diesen (fast) nie benutzen, was finanziell gesehen nicht unbedingt die beste Wahl ist aber dir im Gegenzug ein Gefühl der Sicherheit gibt, dass du stets abgesichert bist, wenn du „nach Hause“ kommst.
Die Beibehaltung deines Wohnsitze in einem Land wird in den meisten Fällen Auswirkungen auf deine persönliche Besteuerung (und manchmal auch auf die Besteuerung deiner Unternehmen) haben.
Die zweite Lösung setzt voraus, dass du chose gewählt hast, keinen dauerhaften Wohnsitz mehr zu behalten (oder einen, an dem ein lokales Krankenversicherungssystem nicht existiert oder freiwillig ist).
In diesem Fall schließt du für gewöhnlich eine Expat Krankenversicherung ab, die dich in fast allen Ländern absichert. Manchmal ist die Abdeckung im Land deiner Staatsbürgerschaft oder deines letzten Wohnsitzes zeitlich beschränkt.
Während diese Versicherungsverträge oftmals deutlich günstiger sind als das klassische staatliche und umlagefinanzierte System, kommen damit ein paar Einschränkungen einher, die man im Sinn haben sollte:
- es kann sein, dass du in einem Krankenhaus mit deinem privaten Vermögen in Vorleistung gehen oder eine Sicherheit hinterlegen musst und du die Kosten erst nach ein paar Wochen von der Versicherung erstattet bekommst.
- die Versicherung kann entscheiden, deinen Vertrag nicht zu verlängern, wenn du ihn zu oft benutzt oder eine schwere Krankheit entwickelst (chronische Schmerzen, Krebs, Diabetes, etc.)
- du bist bei der Auswahl an Ärzten und Krankenhäusern ggf. auf diejenigen beschränkt, die mit der Versicherung zusammen arbeiten.
- du hast eine höhere Selbstbeteiligung.
Einige dieser Verträge verpflichten dich, einen Wohnsitz (oder Adressnachweis) zu dem Zeitpunkt zu haben, an dem du den Vertrag abschließt, oder sind nur für Staatsbürger bestimmter Länder verfügbar. Deshalb solltest du die Versicherungsbedingungen genau lesen, bevor du einen Vertrag abschließt, der im Schadensfall gar nicht auszahlt.
Grundlegend gelten diese Regeln auch für alle anderen Arten von Versicherungen, z.B. Haftpflicht, KFZ, Rentensparpläne, etc.
Wenn du Hilfe dabei brauchst, die für dich passende Versicherung zu finden, melde dich gerne zu einer individuellen Beratung, bei der wir alle für dich passenden Möglichkeiten beleuchten.